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Magie

Magie ist ein tiefgreifender, universeller Begriff, der spirituelle oder okkulte (verborgene) Praktiken umfasst, deren Ziel es ist, Einfluss auf die materielle oder seelische Wirklichkeit zu nehmen. Sie ist die bewusste Kunst der Wirklichkeitsgestaltung und der Herbeiführung gewünschter Veränderungen. Diese Praxis ist älter als die meisten unserer Religionen und findet sich in nahezu allen menschlichen Kulturen weltweit.
Das Wort „Magie“ stammt ursprünglich vom altgriechischen mageia ab, das sich auf die Praktiken der Magoi (altpersische Priester) bezog. Historisch wurde der Begriff oft von Außenstehenden verwendet, um religiöse oder spirituelle Handlungen zu beschreiben, die von der eigenen Norm abwichen.

Die Magie als Arbeit im Netz der Verbundenheit
Was ist sie aber im Kern? Im Grunde ist es ganz einfach: Wir betrachten alles – Menschen, Gottheiten, Geistwesen, Ahnen und Nachkommen sowie die gesamte Natur – als ein einziges, miteinander verbundenes Netz. Magie ist das bewusste Fokussieren auf bestimmte Ziele oder Änderungen innerhalb dieses Systems.

Diese Gestaltung geschieht durch Willenskraft, Ritual, Symbolik und die bewusste Anwendung geistiger Prinzipien. Dazu bedarf es klarer Intentionen und einer Schulung des Fokus und des Willens.

In heidnischen und paganen Kontexten sehen wir Magie nicht als übernatürliches Phänomen, sondern als einen integralen Bestandteil der Natur – die bewusste Nutzung ihrer energetischen und symbolischen Gesetze. Die gesamte Natur, inklusive des Schamanismus und einfacher Praktiken wie Orakel oder der Segnung der Ernte, ist durchdrungen von diesem erdverbundenen, praktischen Umgang mit Magie.
Wir sind zutiefst von der Selbstwirksamkeit aller Menschen überzeugt. Unsere Gottheiten sind dabei nicht allmächtig und auch nicht allein wirksam. Wir können sie, ebenso wie alle anderen Wesenheiten und unsere Ahnen, um Unterstützung und Inspiration bitten. Doch unsere Gebete delegieren das Handeln nicht; wir handeln (durch Magie) selbst. Obwohl wir selbst nicht allmächtig sind, verfügen wir doch über teils ungeahnte Kräfte zur Veränderung.

Die Unterscheidung: Niedere und Hohe Magie
In westlichen esoterischen Traditionen, wie der Hermetik oder der Zeremonialmagie, hat sich eine Klassifizierung als Unterscheidungswerkzeug etabliert: die Niedere Magie (Lower Magic) und die Hohe Magie (High Magic).
• Die Niedere Magie ist zweckgebunden und auf den Alltag ausgerichtet. Sie strebt konkrete, materielle und oft persönliche Ergebnisse an – sei es die Anziehung von Liebe, die Verbesserung der Gesundheit, finanzieller Erfolg, Schutz oder die Heilung des Gartens. Diese körpernahe und emotionale Form steht der volksmagischen und naturreligiösen Praxis am nächsten.
• Die Hohe Magie (manchmal Theurgie genannt) ist demgegenüber erkenntnis- und bewusstseinsorientiert. Ihr primäres Ziel liegt in der spirituellen Entwicklung, der Erlangung spiritueller Weisheit oder der Vereinigung mit dem Göttlichen (der Erkenntnis der eigenen göttlichen Natur). Sie ist ein Weg zur Selbsttranszendenz und wird oft als spirituelle Wissenschaft betrachtet.
Die Stile der Ausführung unterscheiden sich ebenfalls:
• Zeremonialmagische Praktiken (oft der Hohen Magie zugeordnet) verwenden komplexe, festgelegte Rituale, spezielle Gewänder, geweihte Werkzeuge und detaillierte Anrufungen. Sie sind kopflastiger und folgen einer genauen Struktur, oft in geschlossenen Räumen.
• Volksmagie und Hexerei (oft der Niederen Magie zugeordnet) hingegen sind intuitiver und flüssiger. Sie nutzen natürliche Materialien wie Kräuter, Steine oder Wasser und finden oft in der freien Natur statt, eingebettet in den Jahreskreis.

Ethik und das Gesetz der Folgen
Ein häufiges Missverständnis ist die moralische Verurteilung dieser Unterscheidung, bei der Niedere Magie fälschlicherweise mit „böser“ Magie gleichgesetzt wird, während Hohe Magie als „gut“ gilt. Das ist falsch. Beide Formen sind ethisch neutral; erst die Absicht des Praktizierenden macht sie zu dem, was gemeinhin als weiße oder schwarze Magie verstanden wird.
Weise ist es, die ungeahnten Kräfte im Sinne der Verbundenheit einzusetzen. Denn woran wir auch glauben: Es kommt im Gesamt aller Verbindungen auch zu uns zurück. Gegen das Netz anzuarbeiten ist dabei schwer bis unmöglich und verschwendet lediglich unsere Energie.
Die Ahnen und Nachkommen zu bedenken ist dabei kein seltsamer Kult, sondern das Wissen darum, dass Folgen von Handlungen sich über Generationen nach vorn und hinten in der Zeit bewegen. Es geht in der paganen Spiritualität immer darum, bewusst mit den Energien der Welt zusammenzuarbeiten – für unsere direkten Ziele, aber auch für unsere tiefste spirituelle Erkenntnis.

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